Sicher kennt ihr alle diese Menschen, die jede Aufmerksamkeit auf sich ziehen, die man einfach immer hört, sobald sie im Raum sind und die nie still sein können. Menschen, die einfach jedem auffallen und im Gedächtnis bleiben. Oder? Ich gehöre nicht zu dieser Sorte Mensch. Sondern zu genau der entgegengesetzten.
Ich stehe nicht gerne im Mittelpunkt, hebe meine eigenen Leistungen nicht besonders hervor und fühle mich nicht so wohl, wenn sich alles nur um mich dreht. Still und unauffällig verhalte ich mich und höre lieber zu, statt lautstark mitzumischen. Ich überlasse denen, die es nötig haben, die Bühne und betrachte das Spektakel von außen.
Meine eigenen Probleme mache ich lieber mit mir selbst aus und jammere nicht groß rum, sodass jeder es mitbekommt. Dafür bin umso besser darin, mir die Probleme Anderer anzuhören und gute Ratschläge zu geben.
Introvertiert nennt man diese Menschen.
Aber ist das schlimm, introvertiert zu sein? Manchmal denke ich, ja. Denn man fällt in einer Gruppe einfach nicht wirklich auf, geht unter. Dann frage ich mich selbst, warum ich nicht einfach ein wenig präsenter bin. Beispielsweise in der Schule hat man deutlich gemerkt, dass es schon lange nicht mehr nur um die Qualität der Beiträge, sondern um die Quantität geht. Manchmal frage ich mich deshalb, ob ich es nicht viel einfacher hätte haben können, wenn ich meine Gedanken einfach mal geradeaus rausquatschen würde. Aber das kann ich nicht. Viele verstehen das nicht, bzw können es vielleicht auch nicht verstehen.”Melde dich doch einfach!” – solche Sätze werden mir gesagt. Ja, wenn das mal so einfach wäre…
Aber andererseits denke ich dann auch, dass es absolut nicht schlimm ist, introvertiert zu sein. Denn ist es nicht meist so, dass die lauten, extrovertierten Menschen ein ganz anderes Bild von sich zeigen, wenn man sie alleine antrifft? Dann ist das alles nur Show, wie sie sich in der Gruppe verhalten? Und warum? Vielleicht, weil sie ihre eigene Unsicherheit überspielen. Natürlich ist das aber nur reine Interpretation beziehungsweise Erfahrungswerte meinerseits. Auch, wenn man introvertiert ist, kommt man durchs Leben. Wird für das gelobt, was man tut und das, ohne, dass man alle Menschen erst darauf aufmerksam machen musste. Und das ist doch viel schöner, oder?
Mittlerweile habe ich mich damit abgefunden. Es gibt halt solche und solche Menschen. Und genau das ist richtig! Oder wie seht ihr das? 🙂
14 Comments
Ich bin ebenfalls introvertiert, aber wenn ich was sagen will vertrete ich das auch. Ich hatte das früher mit 18 jahren ähnlich wie du, als ich dann auf den arbeitsmarkt geworfen wurde stand ich erstmal unter Schock. Jeder wollte extrovertierte Menschen einstellen… und das war ich eben nicht, also habe ich angefangen meine Gedanken zu äußern zuerst auf meinem Blog und dann im Studium. Ich wollte mich nicht damit abfinden, das ich meine Gedanken nicht genauso gut äußern kann wie jemand extrovertiertes. Ich wollte die gleichen Chancen haben und bin freiwillig an meine Grenzen gegangen. Heute muss ich sagen, ich bin froh drum :), ich habe sowohl intro als auch extrovertierte Anteile. Aber schlussendlich Menschen glei wir alle nur Mensch.
Das glaube ich, dass du da erstmal unter Schock standest. Meine Gedanken kann ich schon äußern, wenn ich das will. Ich tue mich nur schwer damit, dies vor einer größeren Menge zu tun, wie eben beispielsweise in der Schule. Aber du hast Recht, bei manchen Dingen muss man über seinen eigenen Schatten springen und genau das möchte ich in Zukunft angehen 🙂
Du sprichst mir aus der Seele! Ich bin auch recht introvertiert, vor allem wenn ich Leute nicht so gut kenne. Meine Mutter sagt dann immer: Wie willst du das dann mal im Job machen? Das setzt schon unter Druck aber ich finde, dass man auch als schüchterner Mensch erwas erreichen kann, wie du es schon gesagt hast:) Liebe Grüße, Leonie von http://eyeofthelion.de
Freut mich zu hören, dass es Leute gibt, die genau das auch kennen.Stimmt, unter Druck setzen kann sowas echt. Ich werde ab August nach Holland gehen und dort niemanden kennen, da werde ich dann auch ins kalte Wasser geworfen.
Ich gehöre auch dazu. Habe mich nie gemeldet, konnte es einfach nicht. In dem Text finde ich mich auch wieder.Heute kann ich es recht gut überspielen. Viele merken es nicht. Aber im inneren bin ich immer noch schüchtern. Lieber alleine. Ganz toller Pist!!!
Es überspielen zu können, hat vielleicht auch so seine Vorteile. 🙂
Halli -Hallo! Ich habe gerade deinen Blog entdeckt und er ist so unglaunlich toll! Da loihnt es sich natürlich Leser zu werden, habe mich deshalb gleich mal eingetragen. Ich würde mich total freuen, wenn du vielleicht mal bei mir vorbei schaust. Auf meinem Blog geht es rund um's kochen und ein genussvolles Leben. :-)Ganz viele liebe Grüße, Chiara – vonhttp://kochtoepfchen.blogspot.de/
Ich danke dir! Werde morgen mal auf deinem Blog vorbeischauen 🙂
Auch ich kenne das. Allerdings, wenn du dich mal näher mit dem Thema beschäftigst, findest du schnell heraus, dass ganz viele unserer "Genies" ebenfalls introvertiert waren. Amerikanische Studien belegen sogar, dass introvertierte Menschen im Schnitt intelligenter sind als extrovertierte–einfach weil sie durch ihre Introvertiertheit dazu neigen, mehr Wissen aufzunehmen, zu verarbeiten und sich auch intensiv damit zu befassen. :)Und Jobs für introvertierte Menschen gibt es auch zu Genüge. Und Chefs, die Introvertiertheit zu schätzen wissen, auch. Schließlich brauchen wir Beides. Introvertierte und Extrovertierte ergänzen sich nämlich wunderbar. Man muss nur die eigenen Stärken umarmen und das Beste daraus machen. Ändern kann man es ja eh nicht, und herumzusitzen und sich verzweifelt zu wünschen, man sei eher extrovertiert ist unproduktiv.
Das stimmt, auf die Idee hat mich Sabrina vor ein paar Tagen auch gebracht. Und ich muss sagen, das merke ich auch, habe aber vorher nicht wirklich darüber nachgedacht. Ich höre zu, überlege und erläutere anschließend meine Gedankengänge statt halbfertige lautstark hinauszuposaunen :).Richtig. Wäre auch schlimm, wenn dem nicht so wäre. Stimmt, herumsitzen und sich verzweifelt wünschen, es wäre anders, bringt nichts.Ich danke dir für deinen Kommentar! 🙂
Ich finde jeder sollte so sein, wie er es möchte/wie er selbst ist. Ich selbst bin auch eher ruhig, aber ich kann auch gut auf Menschen zu gehen, also so ein kleines Mischding.. 😀 ich folge dir nun, würde mich freuen dich auch bei mir zu begrüßen :)<3 michelle // covered in copper
Da hast du natürlich Recht, Michelle. Mischding ist auch gut :DDanke dir, ich schau auch mal bei dir vorbei 🙂
Richtig schöner Blog gefällt mir echt gut! Macht weiter so Liebes 🙂 Ich habe auch einen Blog, musste allerdings wieder bei 0 anfangen…Würde mich freuen, wenn du auch mal bei mirvorbeischaust: http://tinalavoguee.blogspot.deLiebste Grüße an dich, Tina <3
Dankeschön, Tina! 🙂